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golden october leaves

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So, wie ich am Ende des Winters die ersten Knospen an den Bäumen herbeisehne (besonders nach dem letzten Winter), so bin ich irgendwann satt vom Sommergrün und freue mich auf den Herbst. Unzählige Variationen von Braun-, Gold- und Rottönen, die sich bereits im September zu zeigen beginnen und sich mit Fortschreiten des Oktobers nach und nach von den Bäumen in Richtung Erdboden verlagern.

Auch der Fokus verlagert sich mit dem Herbstbeginn. Weg von der Straße, hin zu den Wald- und Feldwegen. Durch Frühjahr und Sommer hindurch sieht man sie, die kleinen Feld- und unasphaltierten Wirtschaftswege, und man fährt vorbei und fragt sich: Wo führen die wohl hin? Jetzt ist die Zeit, es herauszufinden, dem Entdeckerdrang nachzugeben, den wohlbekannten Straßen lebewohl zu sagen. Auf dass man sie im nächsten Frühjahr wieder neu entdecken kann.

Endlich ist Zeit, dem Rennrad einmal die Pflege angedeihen zu lassen, die es sich verdient hat. Jedes Schräubchen zu säubern und jedes Lager neu zu fetten. Und es dann in den wohlverdienten Winterschlaf zu schicken. Die nächsten Monate gehören dem Querfeldeinrad (vielleicht noch den Laufschuhen).

Leider leben die anderen 50 % des llama racing teams in München, so dass ich allein losziehe. Das ist schade, aber nicht schlimm. Mario genießt den Herbst auf seine Weise, da bin ich sicher.

Obwohl der Oktober noch voll mit anderen mehr oder weniger alltäglichen Dingen war (Familie, Job, Blog aufsetzen, HHB fahren), versuchte ich doch, so viel wie möglich von dieser goldenen Stimmung einzufangen und in mir zu konservieren. Für schlechtere Tage. Denn der Herbst beibt nicht ewig golden. Ehe man es sich versieht, ist der letzte Oktobertag aus dem Kalender und das letzte Blatt vom Baum verschwunden und der eben noch goldene Waldboden hat sich in einen Haufen feuchte, braune, schmierige Masse verwandelt (auch das hat seinen Reiz, ist aber hier nicht Gegenstand).

Jetzt freue ich mich auf den Winter. Auf kalte, klare Morgenluft, die beim ausatmen kondensiert. Auf reifüberzogene Blätter, die in der Sonne glitzern. Darauf, mit Stollenreifen und Laufschuhen neue Spuren in den Neuschnee zu ziehen und wieder neue Wege zu entdecken.

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