Beginnen wir hier? Nein. Die Geschichte von llama racing beginnt eigentlich viel früher und ohne Renn- aber mit Fahrrad. Mario und ich trafen uns das erste Mal in einem Schwimmbad und schon dort schwammen wir auf der gleichen Welle. Wir fanden schnell heraus, dass wir auf die gleichen Mädchen standen und auch sonst ziemlich ähnlich tickten. Wir beschlossen, die Mädchen ab sofort immer zusammen zu besuchen, und zwar mit dem Fahrrad (hat nicht immer geklappt, aber doch ein paar Mal). Mario wollte Fotograf werden, meine Zukunft lag noch im Ungewissen. Wir waren unzertrennlich.
Ein paar Jahre später. Ich studierte mehr oder weniger intensiv, Mario hatte es als Fotograf ins ferne Schrobenhausen verschlagen. Wir telefonierten nächtelang und besuchten uns so oft es ging. Trotz der Entfernung waren wir immer noch unzertrennlich.
Noch ein paar Jahre später. Ich war mit dem Studium durch, Mario wohnte zwischenzeitlich in München. Beide steckten wir im hektischen Alltag fest, im ewigen Versuch, Job, Kind, Frau und Rennrad irgendwie miteinander im Gleichklang zu halten. Wir versuchten, unzertrennlich zu sein, so gut es eben ging.
Wie kommt jetzt das Rennrad in die Gleichung? Die Leidenschaft fürs Rad teilten wir schon länger. Ich kam über das Trekking- und Liege- zum Rennrad, Mario nahm den direkten Weg vom Stadtflitzer zur Rennfeile. Im Sommer 2010 fuhren wir unsere erste gemeinsame Rucksack-Rennrad-Tour und stellten fest, dass genau dies unser beider Ding ist: Über unbekannte Straßen zu fahren, und dies mit einer Leichtigkeit, die nur mit dem Rennrad erlebbar ist. Leider trennten uns 500 km, so dass wir das Vergnügen, zusammen unterwegs zu sein, nur äußerst beschränkt ausleben konnten. Trotzdem beschlossen Mario und ich nach dieser Tour im Sommer 2010, dass wir wieder so unzertrennlich sein wollten wie früher. Und das Fahr-, insbesondere das Rennrad gab ein ideales Bindeglied ab (bei weitem nicht das Einzige, aber doch ein recht solides).
Wie das so ist mit einem Thema, das man aus Leidenschaft verfolgt: Es nimmt mehr und mehr Zeit in Anspruch und Platz im Leben ein. So geschahen wundersame Dinge: die Strecken, die wir für uns erfuhren, wurden immer länger und ebenso die Gespräche die wir darüber führten. Wo wir einmal zusammen hinfahren müssten, was wir einmal machen müssten, was wir erleben könnten, wenn wir uns öfter besuchen würden usw. Um auch nur die Hälfte dieser Einfälle tatsächlich realisieren zu können, hätten wir wahrscheinlich kündigen und die Familie verlassen müssen. Tatsächlich blieb es aus zeitlichen und sonstigen Gründen meist bei „Müsste-man-mal-machen“ und das wirkliche Leben beschränkte sich darauf, ohne den Anderen loszuziehen und ihm dann später davon zu erzählen.
Nun bin ich eher der Solo-Fahrer. Ich ziehe gern alleine los, weil ich auf diese Weise keinem Gruppendiktat unterworfen bin und meinerseits auch auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Mario geht es da ähnlich. Aber trotzdem wäre es doch cool, hatten wir uns überlegt, ein Team zu sein. Damit wir uns ständig selbst daran erinnern könnten, dass wir unzertrennlich sind.
So wurde das llama racing team geboren. Und hier, an dieser Stelle und mit Hilfe dieses Blogs, werden alle Erlebnisse und Rennen, alle Erfahrungen, ob sie nun solo oder im Team stattfinden, zu gemeinsamen Erfahrungen.
Wieso denn nun llama racing?
Weil es ausgesprochen gut klingt und geschrieben cool aussieht. Einen wunderschönen Erklärungsversuch hat der Jedermann-Radler in seinem Blog unternommen. Wie so oft im Leben ist die Realität banaler, aber diese Spekulation hat uns derart begeistert, dass wir sie an dieser Stelle einfach zur Wahrheit erheben und so stehen lassen. Wir zitieren mit freundlicher Erlaubnis:
…Ein doppeldeutiger Titel. Denn Llama ist spanisch für „Flamme“ (Feuer und Flamme fürs sportliche Radeln?). Llama ist aber auch die spanisch-englische Schreibweise für Lama, das Lasttier aus den Anden.
Im Untertitel nennt Llama Racing sich „Das zahmste racing team der Welt“, was der Jedermann-Radler äußerst sympathisch findet – was aber nur augenzwinkernd gemeint sein kann. Denn sowohl bei den Lamas als auch bei den Flammen am Adventskranz kann man nie ganz sicher sein, ob man sie wirklich gezähmt hat …
Jedermann-Radler
Wer steckt im Team?
Das llama racing team besteht aus zwei Leuten: Mario und meiner Wenigkeit, Lars.
Mario interessiert sich für Fotografie in all ihren Erscheinungsformen. Erzählt Geschichten am liebsten in Bildern. Hat seinen Sohn zum 7. Geburtstag mit einem Rennrad ausgestattet und leitet jetzt leidenschaftlich den llama racing Nachwuchskader. Lebt in München, schätzt dort die Atmosphäre und die Nähe zu den Bergen. Die meisten Bilder hier im Blog sind von ihm.
Lars interessiert sich für alles Mögliche, berufsbedingt vor allem für technische Dinge. Erzählt gerne Geschichten mit Worten, liest auch gern welche. Schätzt zwar die kulinarische Vielfalt (und die Nähe zu den Bergen) in München, lebt aber aus familiären Gründen in Halle (und auch, weil es da schöner ist, als man gemeinhin denkt). Fast jedes geschriebene Wort hier stammt aus seiner Feder.
Soweit zur Geschichte des llama racing team bis hierher. Für weitere Stories, Bilder etc.: Kommt regelmäßig vorbei, setzt euch Bookmarks, abonniert den Blog. Und danke für’s Lesen.
Euer llama racing team.
P.S.: Falls ihr nicht wisst, wie „llama“ spanisch ausgesprochen wird, ist das überhaupt nicht schlimm. Es wird nämlich englisch ausgesprochen. Und das klingt wie im Deutschen.